Personal - Best!

Liebe Leser,
voller Stolz präsentiere ich Euch,
meinen neuen persönlichen Karpfen-Rekord aus dem Zeller See!

17,20 kg, gefangen heute Nachmittag auf ein Eigenbau-Boilie!

Der Biss erfolgte kurz nach 14:00 Uhr!

Foto: Wallner Arthur

Liebe Leser, dass die Cypriniden vom Zeller See, den Drill oft sehr dramatisch gestalten und in der Regel oft mehr Power entwickeln, wie ihre Artgenossen in den anderen Pinzgauer Gewässern ist an und für sich in der Karpfenszene bekannt!
Aber das mich ein Karpfen derart vorführt und mich beinahe 2 Stunden lang kreuz und quer auf dem Zeller See mit dem Boot herumzieht, dass überrascht mich nun selber.


Chronologie:
Abends am 25. Oktober 2007 bin ich nach Zell am See gefahren um wieder einmal - wie so oft in den letzten 15 Jahren - eine Nacht auf meine geliebten Karpfen zu angeln. Nur das Wetter, besser gesagt der Wind (Föhn) ließ mich kein Auge zu tun. Mein Boot schaukelte die ganze Nacht hin und her und an schlafen war kaum zu denken!
Die Fische wollten auch nicht beißen und so verkündeten Vogelstimmen den Morgen und schon bald trafen die ersten Sonnenstrahlen auf mein Boot! 
"Nichts!" Nicht einmal einen Zupfer!

Übrigens - "Nichts" - ist für den Zeller See ganz normal!

Der Wind hatte nachgelassen und es wurde sogar beinahe windstill. Extrem übermüdet beschloss ich neu auszulegen bzw. weiter zu angeln und dabei endlich etwas zu schlafen.
Und so döste ich vor mich hin, um 12:00 Uhr Mittag hatte ich noch kurz die Kirchenglocken wahr genommen, als kurz nach 14:00 Uhr an der linken Rute die Bremse aufheulte und ein Fisch mit einer Höllengeschwindigkeit die Schnur von der Rolle riss!
"Biss! Ein Biss! Ich werd verrückt,  um die Uhrzeit hatte ich noch nie einen Biss, ist ja völlig aus der Zeit!"
Nun war ich im Stress, so rasch als möglich die zweite Rute aus dem Wasser zu bringen und um anschließend die beiden Anker zu lichten und den Fisch zu folgen, der mit einer riesen Geschwindigkeit sich bereits über 100 Meter vom Boot entfernt hatte. 
Nach etwa 10 bis 15 Minuten war ich mit dem Boot am Fisch bzw. über dem Fisch, der sich etwa 10 bis 15 Meter unter dem Boot befand und diese Position sage und schreibe mehr als 90 Minuten hartnäckig verteidigte!
Ehrlich gesagt ich schaffte es einfach nicht den Fisch an die Oberfläche zu pumpen, kaum hatte ich 5 Meter gewonnen, so setzte er die nächste Flucht an und zog mir wieder 5 bis 10 Meter von der Rolle!
"Der macht mich komplett fertig!"
Zwischendurch - welcher Hohn - habe ich  2 Mal mit meinen Angelkollegen, Wurzrainer Bert aus Saalfelden telefoniert und ihm die derzeitige Situation geschildert!
Ich hatte schon Zweifel ob ich es wirklich mit einem Karpfen zu tun hatte, genau wo die Angelschnur ins Wasser ging kamen manchmal große Luftblasen hoch, "eigenartig, wie bei einem Wels", dachte ich und immerhin hatte ich mich bereits an die 300 Meter von meinem Standplatz entfernt!
Nur Zeit lassen war die Devise, nur nichts überstürzen, man weiß ja nie wie er hängt und außerdem solche Bisse hat man ja auch nicht jeden Tag, was spielt es da für eine Rolle, ob man eine halbe Stunde länger braucht oder nicht! 
Irgendwann spürte ich es einfach, jetzt ist der Zeitpunkt da, er wird reif fürs Landenetz! Ich begann vorsichtig zu pumpen und zu pumpen, er gab nach und nach bis vors Boot, ich brauchte ihn nur mehr zu keschern.

Ich hatte ihn, den kapitalsten Karpfen, den ich bislang am Zeller See fangen konnte!

Schuppenkarpfen  17,20 kg  bei "nur" 84 cm Länge!  Ein Wahnsinns-Fisch für den Zeller See!!

Nur Insider wissen was dieser Fisch für einen Stellenwert besitzt und was ich persönlich dafür alles gegeben habe!

Der Fisch wurde nach dem obligatorischen "Fotoshooting" wieder in sein Element dem Zeller See zurückgesetzt!

Danke, Zeller See!

Petri Heil!