Bericht vom Äschenprojekt Pinzgau
Drucken E-Mail
Donnerstag, 17. Mai 2007



Autor: Fischermeister Stefan Magg 

 

 

 

       Hotel Bräurup
         Simon Brandtner
       Stefan Magg
Fischerei
Rossmoosweg 738b
Fischzucht Kehlbach
Kirchgasse 9
5710 Kaprun
Leop.-Rad. Str. 11
5730 Mittersill
Arbeiterfischereiverein Bruck
5760 Saalfelden

Im Pinzgau versuchen nun seit zwei Jahren Fischereibewirtschafter und –züchter die heimische Äsche in unserer Region zu forcieren. Herr Brandtner Simon aus Kaprun, Bewirtschafter der Salzach für den VÖAFV – Fischereiverein Bruck, Herr Gassner Matthias aus Mittersill (Hotel Bräurup), Fischereiberechtigter der Salzach und vieler Nebengewässer und Herr Stefan Magg, Fischzüchter aus Saalfelden, haben sich vor zwei Jahren ein gemeinsames Ziel gesetzt. Sie wollen den Äschenbestand an der Salzach und an der Saalach erweitern, indem die dort heimischen Laichfische abgefischt, an Ort und Stelle abgestreift und das Eimaterial in der Fischzucht Kehlbach in Saalfelden erbrütet wird bzw. die Jungfische dort aufgezogen werden.

Herr Stefan Magg hat vorerst für die Äschenzucht seine Fischzuchtanlage erweitern müssen, denn bei den ersten Versuchen konnten nur einige Exemplare an einsömmrigen Äschensetzlingen aufgezogen werden, da keine entsprechende Behälter oder Teiche zur Verfügung standen.

Es wurde daher von Herrn Magg ein großes ovalförmiges Nirosterbecken mit einem Wasservolumen von 9 m³ angekauft und umgebaut. Das ca. 3 t schwere Becken wurde auf dem erst kürzlich erworbenem Grundstück neben der Fischzuchtanlage Kehlbach aufgestellt. Eine ca. 300 m lange Zuleitung wurde durch PVC-Rohre erneuert und ein zusätzliches Absetzbecken musste installiert werden. Weiters wurde eine separate Brutrinne mit Einsatzbecken angefertigt und eine kleine Anlage für die Züchtung von Salinenkrebsen errichtet. Die Salinenkrebse werden in drei belüfteten und beheizten Behältern („zugerglasähnliche“ Behälter aus PVC mit einem Wasservolumen von 20 l) in einem Nebengebäude gezüchtet.


Neu eingebauter Fischbeahelter

Da nicht immer der richtige Zeitpunkt des „Aufstieges der Laichfische“ erahnt werden konnte, waren mehrmalige Befischungen der Äschengewässer notwendig.

Vor zwei Jahren konnten Fischerkollegen von Herrn Brandtner Simon nach zeitaufwendigen Beobachtungen Äschen-Laichfische am Seekanal (Auslauf Zeller Sees bzw. Einmündung Salzach) beobachten. Nach vorheriger Einholung aller Genehmigungen war nun schnelles Handeln angesagt. Viele freiwillige Helfer des Fischereivereines Bruck unter der Anleitung von Herrn Brandtner Simon befischten mit einem E-Gerät den Seekanal. Fischzüchter Stefan Magg und seine Gehilfen, Herr Riedlsperger Markus und Hr. Pfeffer Bernhard, hälterten die Laichfische ordnungsgemäß und streiften die Äschen sofort an Ort und Stelle ab. Danach wurden sie sorgfältig wieder ins Gewässer zurückgesetzt.


E-Fischen


Vorbereitungen fürs "Abstreifen" an Ort und Stelle


Abstreifen

Kurze Zeit später wurden auch am Fischgewässer (Nebengerinne der Salzach) von Herrn Gassner Matthias im Oberpinzgau Laich-Äschen gesichtet. Aufsichtsfischer und freiwillige Helfer unter Anleitung von Herrn Stöckl Udo (Fischerei Bräurup) konnten unter Verwendung eines E-Gerätes wiederum laichfähige Äschen fangen. Die Laichfische wurden wieder von Herrn Magg und seinen Gehilfen an Ort und Stelle abgestreift und schonend ins Gewässer zurückgesetzt.

Die befruchteten Äscheneier wurden in die Fischzucht von Herrn Magg geliefert, dort gewaschen und in die Brutkästen zur Erbrütung aufgelegt.

Nach dem Aussortieren der nicht befruchteten oder abgestorbenen Eier im Augenpunktsta-dium schlüpften die ersten Äschenbrütlinge. Sie wurden nach dem Schlupfgang in eigene Rundbecken übersiedelt und mit den erbrüteten Salinenkrebsen angefüttert. Leider kam es bei den ersten Anfütterungsversuchen immer wieder zu Problemen. Der Ausfall war beträchtlich und der Zeitaufwand enorm. Daher wurden bereits erste Äschenbrütlinge in einem Nebengewässer der Salzach besetzt. Es konnten jedoch bis zum Herbst noch immerhin rund 6.000 Stk. Äschensetzlinge aufgezogen werden, die dann in den bereits erwähnten neuen Fischbehälter umgesetzt wurden.

Im Herbst 2005 konnten wir uns über die Aufzucht von rund 5.000 Stk. zweisömmrige Äschensetzlinge zwischen 12 bis 22 cm freuen. Die Äschen wurden in die Salzach und in deren Nebengewässer eingesetzt. Einige wenige Exemplare konnten auch noch in Nebengewässern der Saalach (bei Saalfelden) gesetzt werden, um längerfristig auch hier wieder einen gesunden heimischen Äschenbestand aufzubauen.


Äschenbesatz

Im heurigen Frühjahr konnte wiederum mit Hilfe der Fischereiberechtigten Herrn Gassner Matthias aus Mittersill, dem Bewirtschafter Herrn Simon Brandtner aus Kaprun, und dem Fischzüchter Herrn Stefan Magg mit seinen Gehilfen und Fischerkollegen Äschen im Pinzgau abgestreift und gezüchtet werden.

Herr Gassner Matthias, Herr Brandtner Simon und Herr Stefan Magg beabsichtigen dieses Äschenprojekt im Pinzgau zu forcieren und weiter auszubauen. Es soll der Äschenbestand der Salzach und der Saalach durch die Äschenpopulation aus der Region erweitert werden.

In den letzten Wochen konnten wir am Zeller Seekanal (Arbeiterfischereiverein Bruck – Brandtner Simon) und in Nebengewässer der Salzach vom Fischereirecht BräuRupp von Mittersill und am Zulauf des Klammsees (Bewirtschafter Brandtner Simon) wiederum laichreife Äschen fangen und erfolgreich abstreifen.


! Bericht hier zum Download als PDF-Datei !

 

 
Kommentar hinzufügen
Ihr Name:
Kommentar:
Informationen zum Datenschutz

Nach Absenden des Kommentar-Formulars erfolgt eine Verarbeitung der von Ihnen eingegebenen personenbezogenen Daten durch den datenschutzrechtlich Verantwortlichen zum Zweck der Bearbeitung Ihrer Anfrage auf Grundlage Ihrer durch das Absenden des Formulars erteilten Einwilligung. Es besteht keine gesetzliche oder vertragliche Verpflichtung zur Bereitstellung der personenbezogenen Daten. Die Nichtbereitstellung hat lediglich zur Folge, dass Sie Ihr Anliegen nicht übermitteln und wir dieses nicht bearbeiten können. Sie haben das Recht, Ihre Einwilligung jederzeit durch schriftliche Mitteilung zu widerrufen, ohne dass die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung berührt wird. Mit dem Absenden des Kommentar-Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass dieser Beitrag mit Datum und Uhrzeit im Kommentarbereich dieses Internetauftritts öffentlich lesbar wird. Sollten Sie einen Kommentar löschen oder korrigieren wollen, melden Sie sich bitte unter der im Impressum angegebenen E-Mail-Adresse.

 
Ihre Werbung | Copyright © 2024 Petri Heil! - Tight lines!. Alle Rechte vorbehalten. | Technische Betreuung: CONECTO | Impressum | Datenschutz
Diese Webseite verwendet Cookies um Sie bei der Nutzung zu unterstützen. Durch die Nutzung dieser Webseite akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies. Mehr Informationen