Population Fischotter...
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Dienstag, 07. November 2017

 

Foto - Fischotter: © Christoph Bosch

Quelle: https://nrw.nabu.de

 

Fischotter für jedes Gewässer?

 

Diese Frage stellt sich Willi Haarlander, Obmann FV Renke Zell am See, nach dem Landesfischertag vom 30. September 2017 in Scheffau am Tennengebirge.  Denn der Vortrag von Herrn BFM Stv. Manfred Deutenhauser vom Fischereiverein Hallein, vor zahlreichen Resort - und politisch Verantwortlichen, hatte es in sich. Kurz gesagt, ungeschminkt und  Knallhart wurden nur Daten und Fakten präsentiert.  Resumee &. Ergebnis:  die Halleiner Besatzbemühungen mit Bachforellen und Äschen waren nicht für die Katze, sondern für den Fischotter! Schaden (nur materiell) ca. € 30.000,00.

Die Population der Fischotter steigt rasant (ca. 200 in Salzburg), wesentlich stärker als von den vermeintlichen Experten vorausgesagt. Die Ermittlung der Population ist eine Frotzelei, denn  Teiche gar nicht und Fließgewässer erst ab mindestens 4 Metern Breite zählen.  Dazu wurde die Zählung der Fischotter auf nur 6 Tage beschränkt!  Lösungsansätze dazu vorerst null, kein Otter Management!

Nach Reiher und Kormoran erfolgt der nächste Angriff auf unsere Bachforellen und Äschen. Mit dem kleinen Unterschied: Reiher und Kormoran fliegen mal wieder weg. Der Fischotter bleibt uns!

Wie heißt es so schön: Wehret  den Anfängen!

Noch ein Fakt hiezu: Was der Wolf  für die Schafe,  das ist der Fischotter für die Bachforelle.

Würde irgendjemand, mit klarem Verstande,  über 200 Wölfe in Salzburg für gut heißen?

 

 

Wilhelm Haarlander, Obmann FV Renke Zell am See

 

 

 

"Fischotter – große Gefahr für den Fischbestand"

 

Im Rahmen des Jagdstudios Niederösterreich der Jagd und Natur TV, Medien und Beteiligung GmbH wurde ein 10-Minuten-langer Beitrag über den Fischotter mit dem Titel „Fischotter – große Gefahr für den Bestand“ produziert. Sie können ihn unter

http://www.jagdundnatur.tv/episode/JaStuN_F03_T01

ansehen.

 

Ab ca. der Minute 5.00 erläutert der NÖ Landesjägermeister Dr. Josef Pröll die Einstellung der Jägerschaft zu Prädatoren. Die Jagd sieht sich für Fehler der Vergangenheit zur Verantwortung gezogen, die eigentlich Tierschützer während der letzten Jahre zu verantworten haben. Sie möchte nicht Exekutor einer verfehlten einseitigen Tierschutzpolitik der Vergangenheit sein. Zum Wohle der Gesellschaft und der Wirtschaft wird sich die Jagd jedoch nicht aus der Verantwortung entziehen.

 

Denn: Konflikte unterschiedlicher Interessen erzeugen Spannungen rund um die Thematik Fischotter: 40 Fischotter mussten vom Land Niederösterreich wegen unakzeptabler Schäden zum Abschuss frei gegeben werden. Der hier heimische Räuber ist zwar ein Sympathieträger, andererseits sorgt er für große Probleme für den Bestand bewirtschafteter Teiche sowie der Wildbäche. Wie kann man mit dem Fischotter im Kulturland leben? Welche Schäden erzeugt der Fischotter wirklich und welche Maßnahmen können ergriffen werden?

Für ÖKF FishLife kamen in diesem Beitrag Helmut Belanyecz (Präsident) und HR Dr. Günther Schlott (wissenschaftlicher Beirat des ÖKF und Leiter der Ökologischen Station Waldviertel des Bundesamtes für Wasserwirtschaft i.R) zu Wort. Für die Waldviertel Fischzüchter spricht DI Willibald Hafellner, u.a. auch im Vorstand des Fischereirevierbandes Krems vertreten.

 

Aus dem Film (von Helmut Belanyecz)

Trotz der Dichte von über 800 Fischotter in NÖ wären Aufnahmen in freier Wildbahn wegen der vornehmlich nächtlichen Lebensweise nur in monatelangen Pirschgängen möglich gewesen. Daher konnten schwimmende und fressende Otter nur während der Fütterung in der „Unterwasserwelt“ Schrems gefilmt werden. Dort bewies sich wieder einmal, dass der possierliche Otter mit seinem putzigen Kopf nach dem Kindchenschema alle Sympathien schnell auf seiner Seite hat. Emotional können Fische da nicht mithalten. Da müssen schon Verstand und Logik eingeschalten werden.

 

Helmut Belanyecz (Präsident ÖKF FishLife):

Die früher überreichen Fischbestände sind durch vielfältige Schädigungen seitens der Menschen zusammengebrochen. Die letzte vom Menschen verursachte Schädigung ist der verantwortungslose übersteigerte Schutz der Fischfresser. Namhafte Fachleute wie Univ.Prof. DI Dr. Friedrich Reimoser vom Institut für Wildtierkunde und Ökologie oder Ehrenpräsident des Umweltdachverbandes Dr. Gerhard Heilingbrunner fordern schon lange eine Abkehr vom Käseglockennaturschutz einzelner Arten. Stattdessen muss ein allumfassender Naturschutz Platz greifen, welcher auf alle Arten Rücksicht nimmt, auch auf die Fische.

 

HR Dr. Günther Schlott (wissenschaftlicher Beirat ÖKF FishLife, Leiter der Ökologischen Station Waldviertel des BAW i.R.):

erklärte an den entsprechenden Örtlichkeiten die verschiedenartigen Zaunsysteme und deren Vor- und Nachteile. Und es muss gesagt werden, auch die kostspieligsten Anlagen haben Schwachstellen. Um alle Waldviertler Teiche einzuzäunen müsste man Zaunanlagen mit insgesamt 650 km Länge anlegen. Das wäre eine Strecke von Schrems bis nach Rostock an der Ostsee. Allein das zeigt bereits die Kosten einer solchen Idee.

 

DI Willibald Hafellner (Teichwirteverband NÖ, Revierverband Krems des NÖ Landesfischereiverbandes)

erläuterte die Sichtweise der Fischzüchter, denn die Schäden sind exorbitant. Wir erzeugen in Österreich biologisch hochwertigen Fisch, aber ein großer Teil davon muss fischfressenden Tieren zur Nahrung dienen. Die Menschen müssen mit Schadstoffen kontaminierten Meeresfisch essen. Bei der  Kinsky’schen Fischzucht an der Wasserburg in Heidenreichstein, direkt im Stadtgebiet neben der stark befahrenen Straße haben die Fischotter einen regelmäßig benutzten Pfad angelegt. Die lassen sich vom Menschen nicht stören.

 

Der Film ist absolut sachlich, sehen Sie ihn bitte an. Gräuelbilder wie Massen von gemetzelten Fischen haben wir bewusst weggelassen.

 

http://www.jagdundnatur.tv/episode/JaStuN_F03_T01

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Sonja Behr            
Geschäftsführerin

 

ÖKF FishLife   <°))))))><

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