Alte Sage
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Freitag, 02. Juli 2010

 

Die Pfrillen

 
Am Ende des Krummbaches bei Gerlos, nahe an der Grenze zu Krimml, liegen drei kleine Bergseen, in denen Millionen kleine Fischchen leben, die von den Leuten "Pfrillen" genannt werden. Obwohl die Pfrillen eine recht beliebte Fischgattung sind, isst sie im ganzen Tal kein Mensch, weil sie der Sage nach von einem "Venediger Mandl" in diese Seen verpflanzt wurden. Außerdem wird behauptet, dass derjenige, der diese Pfrillen isst, bis auf die Haut abmagert. Vor langer Zeit wollte ein Gerloser Bauer, der nur Böses im Sinn hatte und Geld und Reichtum als seinen Gott anbetete, allen seinen Nachbarn den Tod bringen, um alleiniger Besitzer des ganzen Tales zu sein. Er verschaffte sich daher von einem Venediger ein todbringendes Gift, mit dem er die Bewohner des Gerlostales nach und nach töten wollte. Seine böse Absicht rächte sich aber ganz entsetzlich und trug ihm schlechten Lohn ein, denn er liegt nun als Verdammter auf dem tiefsten Grund des Sees. Die Pfrillen fressen fort und fort an ihm, weil sie sonst keine Nahrung finden. Was sie ihm aber abfressen, das wächst immer wieder nach.
 

Grüsse
Wieser Siegfried, Krimml