Fischereinutzung am Zeller See in der Vergangenheit
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Mittwoch, 17. Juni 2009

 

Auszug aus der Pinzgauer Fischerei-Chronik
 

In Bezug auf die Fischereinutzung hat der Zeller See eine bedeutende Vergangenheit, denn unter der 1000 jährigen Herrschaft der Salzburger Bischöfe war die Fischerei ein landesfürstliches Regale, dessen Ausübung durch Fischordnungen geregelt wurde.

Die Fischmeister, Hoffischer, Aufseher und Hüter waren dem Oberstfischmeister als obersten Aufsichts- und Exekutionsorgan untergeordnet.

Bis zum Jahre 1365 kannte man keine Schwebenetze; Bischof Pilgrim ließ acht solcher Netze und Fischer vom Chiemsee kommen, wobei eine kolossale Menge von Reinanken und Lachsforellen* gefangen wurde.

Bis zum Jahre 1801 war die Fischnutzung ergiebig; dann traten die verschiedensten Mißstände ein.

Heute ist der seit dem Jahre 1860 der Gemeinde gehörende See mit Fischen wiederum reich gesegnet und bietet den Fischern so manches "Petri Heil".

Der Zeller See war in früheren Zeiten mit Fischreichtum ungemein gesegnet!

Um den See einer ordentlichen Bewirtschaftung zuzuführen, hat der Erzbischof im Jahre 1644 eine umfangreiche Fischordnung erlassen, die jährlich um den Georgitag (24.April) vom hochfürstlichen Fischmeister in Gegenwart des Pflegers den Fischern verlesen wurde.

Dabei wurden die Fischereigeräte visitiert und Ordnungswidriges abgestellt.
Der See bedeutet auch heute für die Gemeinde ein wertvolles Vermögensobjekt, nicht nur, was die Fischnutzung bei planmäßiger Bewirtschaftung anbelangt, sondern auch, wenn man die Fischerei als Sport in Betracht zieht.

Einer der letzten Berufsfischer war Sepp Hölzl, am Foto mit der Pfeife, rechts der Schwaiger-Metzgerwirt Hörl.

Stolz stellte man sich mit einer 15-Kilogramm-Lachsforelle* dem Fotografen.

* = Seeforelle Salmo trutta lacustris